Tagesprogramm:
8:30
Frühstück
9:00
Vorlesung: Mangroven – Ökosystem von der Riffkrone zur Lagune
10:30
Probenahme von Sedimenten aus unterschiedlichen Bereichen der Rifflagune
12:00
Sieben und Auswertung der Sedimentproben
13:30 Mittagspause
15:15
Artenbestimmung im Intertidalbereich
18:15
Besprechung der Zonierung und Artenvielfalt in der Lagune
19:15
Abendessen
20:30
"Science in the Pub", öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Gert
Wörheide: Korallenriffe: Früher, heute - und morgen?
Wetter:
sonnig,
ca. 32°C, wenig Wind, leichter Wellengang, Wassertemperatur ca. 26°C
Gezeiten:
LW:
05:12 0,4 m HW: 11:29 0,6 m
LW:
17:32 0,4 m HW: 23:49 0,6 m
Tagesablauf:
Aufgrund
der anstrengenden Bootsfahrt am vorherigen Tag, trafen die Studenten einer nach
dem anderen zum Frühstück ein. Anschließend wurde von Dr. Oliver Voigt ein
Vortrag über „Mangroven – Ökosystem von der Riffkrone zur Lagune“ gehalten. Er
stellte den Lebensraum von Mangrovenwäldern sowie deren spezielle Anpassungen
an die Umweltfaktoren dar. Mangrovenwälder wachsen typischerweise in der
Gezeitenzone in Kontakt mit Salzwasser und auf Feinsubstrat. Des Weiteren sind
sie auf Wassertemperaturen von über 24°C angewiesen und bedecken 60-75 % der
Küstenlinie in den Tropen. Dabei sind sie an wechselnde Wasserstände, hohe
Salinität und Sauerstoffarmut im Boden adaptiert. Speziell im Roten Meer
dominiert die Mangrovenart Avicennia
marina, die nur in kleinen Beständen in geschützten Buchten vorkommt.
Die vier
Gruppen entnahmen in verschiedenen Bereichen der Rifflagune (vom Ufer bis zur
Riffkante in regelmäßigen Abständen) Sedimentproben und beobachteten die Zonierung
der einzelnen Riffbewohner. Die Proben wurden im Anschluss mit Sieben
verschiedener Größen fraktioniert und hinsichtlich ihrer Korngrößenverteilung und
biogenen/abiogenen Zusammensetzung untersucht. Dabei stellten wir fest, dass es
in allen Bereichen – außer der Riffkante – einen größeren Anteil an
grobkörnigem als an feinkörnigem Sediment gibt. Der Sand in diesen Zonen setzt
sich vor allem aus Foraminiferen, Molluskenschalen, Korallenbruchstücken und
Quarzkörnern aus dem präkambrischen Grundgebirge zusammen. An der Riffkante
jedoch ist die Verteilung der Korngrößen gleichmäßig und es finden sich auch
Röhrenwürmer, Seeigelskelette und -nadeln und Nadeln von Kalkschwämmen. Hier
leben eine große Vielfalt an Fischen und ein paar Korallenarten, während diese
Richtung Strand abnehmen und schließlich die Zone nahe des Ufers von Sand und
wenig Braunalgen/Seegras bedeckt wird.
Nach der
Mittagspause beschäftigten wir uns in der Gezeitenzone östlich des Steges mit
den dort lebenden Organismen. In dieser stressreichen Zone können nur wenige
Arten durch Stressvermeidung oder -toleranz überleben. An den fossilen Riffen
(Blöcke von versteinerten Korallen-Riffen) innerhalb der Lagune suchten wir
danach und fanden folgende Lebewesen: Seepocken, Napfschnecken, Polyplacophora,
Krabben, Nixenschnecken. Im umgebenden Flachwasser stießen wir auf einen
kleinen Octopus und einen kleinen Kugelfisch, Braunalgen, Schlangensterne,
sessile rote Foraminiferen sowie Schlammspringer. Als besonderes Schmankerl
entdeckten wir unter einem Stein eine
kleine Graue Muräne, die dort Schutz suchte.
Für
interessierte Hotelgäste hielt Prof. Dr. Wörheide nach dem Abendessen um 20:30h
einen Vortrag mit dem Titel: „Korallenriffe: Früher, heute - und morgen?“.
TR/JU
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