Montag, 8. Oktober 2012


Tagesprogramm:
8:30 Frühstück
9:00 Vorlesung: Mangroven – Ökosystem von der Riffkrone zur Lagune
10:30 Probenahme von Sedimenten aus unterschiedlichen Bereichen der Rifflagune
12:00 Sieben und Auswertung der Sedimentproben
13:30 Mittagspause
15:15 Artenbestimmung im Intertidalbereich
18:15 Besprechung der Zonierung und Artenvielfalt in der Lagune
19:15 Abendessen
20:30 "Science in the Pub", öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Gert Wörheide: Korallenriffe: Früher, heute - und morgen?

Wetter:
sonnig, ca. 32°C, wenig Wind, leichter Wellengang, Wassertemperatur ca. 26°C

Gezeiten:
LW: 05:12 0,4 m HW: 11:29 0,6 m
LW: 17:32 0,4 m HW: 23:49 0,6 m

Tagesablauf:
Aufgrund der anstrengenden Bootsfahrt am vorherigen Tag, trafen die Studenten einer nach dem anderen zum Frühstück ein. Anschließend wurde von Dr. Oliver Voigt ein Vortrag über „Mangroven – Ökosystem von der Riffkrone zur Lagune“ gehalten. Er stellte den Lebensraum von Mangrovenwäldern sowie deren spezielle Anpassungen an die Umweltfaktoren dar. Mangrovenwälder wachsen typischerweise in der Gezeitenzone in Kontakt mit Salzwasser und auf Feinsubstrat. Des Weiteren sind sie auf Wassertemperaturen von über 24°C angewiesen und bedecken 60-75 % der Küstenlinie in den Tropen. Dabei sind sie an wechselnde Wasserstände, hohe Salinität und Sauerstoffarmut im Boden adaptiert. Speziell im Roten Meer dominiert die Mangrovenart Avicennia marina, die nur in kleinen Beständen in geschützten Buchten vorkommt.
Die vier Gruppen entnahmen in verschiedenen Bereichen der Rifflagune (vom Ufer bis zur Riffkante in regelmäßigen Abständen) Sedimentproben und beobachteten die Zonierung der einzelnen Riffbewohner. Die Proben wurden im Anschluss mit Sieben verschiedener Größen fraktioniert und hinsichtlich ihrer Korngrößenverteilung und biogenen/abiogenen Zusammensetzung untersucht. Dabei stellten wir fest, dass es in allen Bereichen – außer der Riffkante – einen größeren Anteil an grobkörnigem als an feinkörnigem Sediment gibt. Der Sand in diesen Zonen setzt sich vor allem aus Foraminiferen, Molluskenschalen, Korallenbruchstücken und Quarzkörnern aus dem präkambrischen Grundgebirge zusammen. An der Riffkante jedoch ist die Verteilung der Korngrößen gleichmäßig und es finden sich auch Röhrenwürmer, Seeigelskelette und -nadeln und Nadeln von Kalkschwämmen. Hier leben eine große Vielfalt an Fischen und ein paar Korallenarten, während diese Richtung Strand abnehmen und schließlich die Zone nahe des Ufers von Sand und wenig Braunalgen/Seegras bedeckt wird.
Nach der Mittagspause beschäftigten wir uns in der Gezeitenzone östlich des Steges mit den dort lebenden Organismen. In dieser stressreichen Zone können nur wenige Arten durch Stressvermeidung oder -toleranz überleben. An den fossilen Riffen (Blöcke von versteinerten Korallen-Riffen) innerhalb der Lagune suchten wir danach und fanden folgende Lebewesen: Seepocken, Napfschnecken, Polyplacophora, Krabben, Nixenschnecken. Im umgebenden Flachwasser stießen wir auf einen kleinen Octopus und einen kleinen Kugelfisch, Braunalgen, Schlangensterne, sessile rote Foraminiferen sowie Schlammspringer. Als besonderes Schmankerl entdeckten wir  unter einem Stein eine kleine Graue Muräne, die dort Schutz suchte.
Für interessierte Hotelgäste hielt Prof. Dr. Wörheide nach dem Abendessen um 20:30h einen Vortrag mit dem Titel: „Korallenriffe: Früher, heute - und morgen?“.
TR/JU

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen